Boho Style – Fotoshooting auf Ibiza

Boho Style mit Puebla Guertel liegt vor Pool

Model mit Puebla Gürtel

Blick hinter die Kulissen: Blue Fire Co. Shooting mit Smitten Accessoires

Für uns ist der Boho Style die Art, wie wir uns locker und kreativ stylen, gerne mit Ethno-Einflüssen aus aller Welt. Fotos mit Boho Style Models wirken immer leicht verträumt und nicht selten glitzert irgendwo im Hintergrund das azurblaue Wasser. Und trotzdem – oder gerade deswegen – steckt ganz schön viel Arbeit hinter einem professionellen Boho-Style Fototermin. Die aktuelle Jeans-Kollektion von Blue Fire Co. wurde mit Smitten Accessoires fotografiert und ich habe mit Lori Merz von Blue Fire Co. über ihre Arbeit im Hintergrund gesprochen.

Boho Style mit Peru Sandalen

Model mit Perusandalen

K: Lori, So ein Shooting klingt immer wahnsinnig aufregend. Was genau ist deine Rolle dabei?
L: Ja, das stimmt. Selbst bei guter Vorbereitung muss man mit kleinen oder großen Überraschungen rechnen. Als Marketing Beraterin bin ich verantwortlich für das Konzept und die Umsetzung der Marke Blue Fire Co. Also, vom Shooting bis zum gedruckten Ergebnis als Look Book. Hierbei muss man ein Gespür für die Balance aus Katalog-Design und Produkt haben. Für die aktuelle Kollektion haben wir das Thema Boho Style gewählt und entsprechend muss das Produkt in Szene gesetzt werden.

Fotografen fotografieren Model

Fast das gesamte Team

K: Wer ist sonst noch im Team, für welche Aufgaben?
L: Wir arbeiten mit einer Produktionfirma zusammen. Diese macht Vorschläge für Fotografen, Styling, Locations, Models sowie Haar&Make Up und wir suchen dann das finale Fotoproduktionsteam aus.

Wer passt zum Boho Style?

K: Wie wählt Ihr die Models aus?
Nachdem wir die Vorschläge erhalten haben wird das Model ausgewählt. Dies hängt meist vom Konzept ab. Für das Shooting auf Ibiza mit dem Thema Bohemian Look wollten wir ein natürliches Model mit längeren blonden Haaren. Unsere Kundinnen sollen sich mit dem Model identifizieren können. Daher buchen wir häufig Models ab 25 Jahren, denn unsere Damenhosen sind für Frauen ab ca. 30 Jahren konzipiert.

K: Wie stellst du sicher, dass Ihr alles dabei habt. Wäre ja wirklich dumm, wenn dann in der Wildnis auf Ibiza etwas fehlte?
L: Hierfür ist die Produktion verantwortlich: z. B. Licht Equipment, Location Genehmigungen, Transport, Catering. Ich muss nur an die Kollektion denken (lacht).

Fotograf und Model am Pool

Das Team in action

K: Was macht Ihr, wenn es regnet ?
L: Falsche Frage (lacht). Man sollte zwar Plan B haben, aber aufgrund von knappen Budgets ist es meist schwierig. Auf Ibiza haben wir an einem schönen Haus fotografiert. Bei schlechtem Wetter hätten wir alternativ das Haus von innen fotografiert.

Boho Style mit Navajo Gürtel

Model mit Perlengürtel Navajo classic blue

K: Kommen wir zur Mode, die Ihr fotografiert. Wie sehr verändern sich die Jeans überhaupt von Jahr zu Jahr, ist es nicht immer dasselbe?
L: Dies ist abhängig vom Trend. Beim Boho Style wurde die Bootcut Jeans wieder gefragt. Neue Materialien sowie Funktionen (Stretch) und Farben geben den Hosen immer einen neuen Look. Details (Zutaten wie Knöpfe, Labels) runden das Design-Konzept ab.

K: Wer erfindet eigentlich immer die vielen neuen Styles für die Hosen, man kommt ja kaum noch mit?
L: Unsere Designer filtern die Trends, die es draußen gibt, und setzen diese für unsere Zielgruppe um. Ein gutes Beispiel ist die Culotte, die fast nur im Hi-Fashion Segment getragen wird. Sie hat sich aber insgesamt nicht durchgesetzt. Die BOOTCUT hingegen ist ein wichtiges Fashion-Thema, wie Boho Style insgesamt, und wird sich stärker durchsetzen. Es dauert nur meist etwas, bis man die Form im täglichen Straßenbild sieht.

K: Was war dein verrücktestes Erlebnis bisher bei einem Shooting?
L: Hm, so richtig verrückt war es noch nicht. Ich denke, bei sehr aufwändigen und langen Fotoproduktionen mit Einsatz von Technik oder Tieren gibt es mehr verrückte Erlebnisse.

K: Danke, Lori für diesen Blick hinter die Kulissen.


Festival Style: Mehr als nur Mode

Smitten-Festival-Style

Festival-tauglich. Die Perugürtel Florcita Blue Lemon und Miami

Warum wir uns auf diese Festival-Saison 2016 freuen

Wer jetzt noch keinen hat, kümmert sich besser sofort darum: Deinen ganz persönlichen Festival-Plan für diesen Sommer kannst du dir ganz individuell zusammensuchen. Von den Traditionsfestivals des Rock und Pop wie Rock am Ring oder das Heldern Pop Festival bis hin zur härteren Variante in Wacken findest du hier. Und auch kleinere, lokale Festivals bieten eine Menge Abwechslung und Unterhaltung, wie zum Beispiel das Erste Ice Cream Festival im September in Düsseldorf. Ganz sicher findest auch du, was zu deinem persönlichen Festival Style passt.

Festival Style: Für jeden Geschmack etwas dabei

Egal, was dein Geschmack ist, bei dem riesigen Angebot an tollen Festivals wird auch für dich das Richtige dabei sein. Traditionell gehen die Festivals auf die ausgedehnten Opern-Pausen zurück, die vor allem die Engländer gerne zu einem ausgedehnten und, of course, stilvollen Picknick nutzen. Diese Welle ist zu uns herübergeschwappt und in Nürnberg ist daraus das Klassik Open Air im Park entstanden. Aber, wie langweilig wäre es, diese coole Idee nur auf Klassik zu beschränken. Das dachten sich zum Beispiel auch die Macher der Summersounds, die in den Dortmunder Parks ihre Picknicks veranstalten.

Festival-Style Picknick
Ein Festival ist ja vielmehr als ein Open-Air Konzert. Ein Festival bringt dich dazu, aus deiner comfort zone herauszutreten und dich in etwas Neues, Intensives zu stürzen. Wie wird das Wetter? Sind die Bands gut drauf und geben Gas? Wo steht mein Zelt? Und wie sind die Nachbarn?? Und wenn wir uns dann den entscheidenden Stups geben und losmarschieren, wird es toll und bunt. Der Spaß an Musik und Party, das bunte Treiben und die mitreißenden Beats. Welche Beine bleiben da noch ruhig? Unser Motto: Rein ins Getümmel, weg vom Alltag und ein, zwei Tage einfach nur Spaß haben!

Ethno Tasche Pacaya zum Festival Style

Die packt alles: Tasche Pacaya

Perfekter Festival Style? Unbedingt ungestylt.

Der Festival Style befreit dich von allen Zwängen des Alltags. Erlaub ist, was gefällt. Das ist das wichtigste Motto, wenn du in die Festival Stimmung eintauchen möchtest. Es gilt kein Modediktat, kein stundenlanges Styling, Make-up, Primer und Lidstrich sind wurscht. Wir schnappen uns unsere Lieblingsstücke und sind, wie wir sind.

Festival Style: Ethno Kette von Smitten

Hippie-Spirit pur: Handgefertigte Amulett-Kette Indian

Perfektes Festival Style Accessoire: Clutch Bhanu

Zum Abtanzen: Clutch Bhanu

Edler Festival Style: Cutch Dhivija

Die edle Variante, perfekt zum Klassik Festival: Abendtasche Dhivija

Ach ja, und an was du sonst noch denken solltest: Solarauflade fürs Handy, Klopapier und Sagrotan, Taschenlampe und so weiter. Gute Packtipps findest du hier.


Ethno Style und Fair Trade: Eine perfekte Kombi

Wunderschöne Körbe von den Philippinen

geflochtene bunte Smitten Körbe

Geflochtene Körbe von den Philippinen

Es könnte so romantisch sein: Mehr als 7.000 Inseln, die fischreichste Gegend des Landes, und die schönsten exotischen Dinge im Ethno Style… Wären da nicht diese schrecklichen Naturkatastrophen. Sie passieren jedes Jahr, aber vor allem der extreme Taifun Haiyan (bezeichnenderweise „Sturmschwalbe“ auf Chinesisch) hat es von den Philippinen in unsere Medien und in unsere Erinnerung geschafft.

Frauen starten ihr Fair Trade Projekt

Starkwinde, peitschender Regen und Flutwellen machen in solchen Tagen alles zunichte, was die Menschen in der Region Basay sich aufgebaut haben. Sei es in der Fischerei, im Zuckerrohr-Anbau oder im traditionellen Flechten von Matten. So erging es auch den Frauen aus einer Kooperative dieser Gegend, die wir dieses Jahr kennenlernen durften. Diese Frauen haben sich nach dem verheerenden Taifun von 2013 zusammengetan, um eine eigene kleine Existenz aufzubauen. Sie haben das Kunsthandwerk, das sie teilweise von Kindesbeinen an erlernt haben, wieder aufgegriffen: Das Flechten von Matten aus getrockneten Blättern des Buri Trees, bei uns als Fächerpalme bekannt. Mit viel Geschickt und Können zaubern diese Frauen die wunderbarsten Muster im Ethno Style in ihre Flechtarbeiten.

aus den getrockneten Fächerpalmenblätter werden die wunderschönen Smitten Körbe geflochten

Fächerpalme oder Buri Tree

Von der Matte zum begehrten Ethno Style

Dafür trocknen die Frauen die Blätter des Buri Trees und färben sie je nach Bedarf ein. Wichtig ist, dass das Material nicht zu trocken und damit brüchig wird. Genau aus diesem Grunde arbeiten die Frauen auch gerne gemeinsam in den großen, offenen Naturhöhlen der Gegend. Hier ist das Klima (noch) feuchter als draußen, die schilfartigen Blätter bleiben schön elastisch – und die Handwerkerinnen sind mehr als glücklich über den Schatten des Felsens.

geflochtene Körbe von den Philippinen - echte Handarbeit

Zuerst wird der Korpus geflochten…

Zuerst flechten sie den Body des Korbes aus naturbelassenem Schilf. Jeder Boden erhält einen Boden und sorgfältig angebrachte Henkel, was für eine gute Stabilität das A und O ist. Danach kommt der kunstvolle Teil: Wie eine Hülle werden die Motive um den Body des Korbes herumgeflochten, wie eine zweite Schicht.

So entstehen aufwändige, ganz besondere Körbe. Sie stehen für einen Ethno Style, wie man ihn nur selten findet. Die Frauen von Basay beherrschen die traditionellen, grafischen Ethno Muster Asiens genauso wie Blütenmotive in schillernden Farben.

Korbflechterinnen bei der Arbeit

…dann das Muster.

Weil uns Fair Trade so wichtig ist, achten wir darauf, keine Preise zu drücken und zahlen den Handwerkerinnen den Lohn, den sie verlangen – auch wenn wir größere Mengen abnehmen. Das ist unsere Haltung zu Fair Trade und wir freuen uns nicht nur, so wunderschöne Teile des Ethno Styles auf den Philippinen entdeckt zu haben. Wir freuen uns auch, dass die Frauen auf diese Art und Weise ihren Lebensunterhalt in dieser schwierigen Gegend ein wenig aufbessern können.


Boho Chic: Kreatives Shopping in Berlin

Ein Gespräch mit Franziska vom Bleibtreu Store

Vor ein paar Tagen hatte ich mal wieder die Gelegenheit, in das immer etwas unfertige und aufregende Berlin zu fahren. Mein schönster Stopp in der Hauptstadt war diesmal der Bleibtreu Store. Franziska betreibt in Wilmersdorf ihren Bleibtreu-Store für lässigen Boho Chic.

Schon der erste Blick ins Schaufenster macht klar, da ist jemand mit Herzblut und viel Gespür für das Besondere unterwegs. Ich habe mit Franziska über ihre Arbeit, ihre Wünsche und ihren Alltag im Berliner Kiez gesprochen.

K: Franzi, wie fühlst du dich heute?
F: Motiviert. Und zwar nicht nur durchs schöne Wetter (die Sonne strahlt warm und hell in den Laden), sondern ich bin eigenmotiviert. Das ist meine Grundhaltung, ich bin beständig, aber auch pulsierend. Immer nach vorne gehen, ist mein Motto.

K: Wie sieht ein typischer Tag bei dir im Job aus?
F: Als allererstes gehe ich morgens Joggen. Ich brauche diese Zeit für etwas Bewegung und auch, um den Kopf frei zu kriegen. Nach einem kurzen Frühstück geht die Action dann los. Ich fahr zum Schneider, um Teile zur Änderung für meine Kunde vorbeizubringen oder abzuholen. Außerdem klapper ich fast täglich Lieferanten ab oder fahr ins Fashion-Lager, immer auf der Suche nach neuen lässigen Teilen oder Accessoires. Auf jeden Fall muss es den Flair des besonderen haben, Street Style und Boho Chic liebe ich! Und dann gibt es immer noch was Größeres zu organisieren.

K: Was denn zum Beispiel?
F: Im Moment plane ich, draußen noch einen Tisch hinzustellen. Da ist ein schönes Sonnenplätzchen, und meine Kundinnen würden das lieben. Am 1. Juni kommt dann unser großes Sommerfest, für das ich noch weitere Partner und Kollegen gewinnen will. Und das Bleibtreu-Fahrrad auf dem Beet vor unserem Laden war auch so eine Idee, aber die ist gottseidank schon fertig (lacht).

Boho Chic und gute Beratung gehören zusammen

K: Was würdest du sagen, ist das Besondere an deinem Laden?
F: Wir sind ein Kiez-Laden und nicht durchgestylt und puristisch. Mir ist diese Art von Wohlfühlatmosphäre, wie unter Freunden, wichtig. Das andere ist die ehrliche und typgerechte Beratung. Ich sage den Frauen immer ehrlich, was ich denke (Anmerkung der Interviewerin: Das kann ich bezeugen. Franzi hat mich einst von einem Lagen-Look mit Leggins abgehalten, der mir auch wirklich nicht steht). Der einen Frau stehen witzige Leggins, der anderen ein bestickter Rock, ein tolles Teil des Boho Chic. Ich merke auch immer wieder, wie wichtig diese Ehrlichkeit ist, im Gegensatz zum schnellen Verkaufen. Viele Kundinnen kommen zurück, weil sie zufrieden waren und meist auch Komplimente bekommen haben.

K: Das kann ich mir gut vorstellen. Zu einem anderen Aspekt deiner Arbeit: Warum bist du eine gute Chefin?
Uli, Franzis Mitarbeitern mischt sich ein: Ich glaube, weil wir immer alles besprechen können. Wir reden über die Orders vorher zusammen, über die Deko und halten uns auch mal Misserfolge vor. Aber niemals böse und immer so, dass wir daraus lernen können. Vor allem ist es auch nicht hierarchisch bei uns. Das ist wichtig und sehr gut!
F: Das würde ich so teilen. Außerdem lege ich Wert auf eine gewisse Struktur. Die gebe ich vor und in dem Rahmen lasse ich dann auch viel Eigenverantwortung.

K: Wo kannst du am besten kreativ sein?
F: In guten Gesprächen. Am liebsten mit Menschen, die etwas anderes machen, als ich. Dafür bin ich auch gerne mal einen Tag draußen. Egal wo, Hauptsache Tapetenwechsel. Ich sehe dann gerne Kunst, geh in Museen oder schau mir andere Läden an. Wie zum Beispiel neulich in Stuttgart. Aber niemals Berlin. Hier schau ich mich gar nicht um. Das wär doch langweilig, ick wilder doch nicht in meiner eigenen Hood!

K: Was bedeutet Fairer Handel für dich?
F: Das ist für mich persönlich und auch für meine Kundinnen sehr wichtig. Ich erzähle dann auch immer von Euch bei Smitten, wie Ihr mit den Menschen in Peru zusammenarbeitet und diese Leute ihr Handwerk selbstbewusst und selbstbestimmt ausüben. Viele meiner anderen Labels, vor allem in der DOB (Anm der Redaktion: Damenoberbekleidung) produzieren übrigens auch in Europa, wie in Portugal oder Polen. Das finde ich auch schon sehr gut.

K: Was gefällt dir an Smitten?
F: Dass Ihr so seid, wie ich bin. Ihr seid auch ein kleines Team und macht alles in Eigenregie. Ihr habt tolle Ideen und geht immer nach vorne. Eure Art, das Trendthema Boho Chic umzusetzen, gefällt mir extrem gut. Ihr achtet zudem auf faire und nachhaltige Produktion und habt eine echte Firmenphilosophie – toll!

K: Wovon träumst du?
F: Na ja, es gefällt mir, dass ich mein Konzept leben kann. Ich träume davon, dass ich das noch lange weiter so machen kann. Außerdem träume ich von einer eigenen kleinen Familie.

K: Was möchtest du uns (Frauen) mit auf den Weg geben?
F: Habt mehr Freude, habt mehr Spaß an Euch selber. Seid nicht so selbstkritisch und entschuldigt Euch nicht. Mehr Selbstliebe!
K: Danke für deine Antworten und Gedanken.


Das Leben der Handwerker in Peru: Von Schönheit, Armut und Stolz

Wir sind so stolz auf das, was Faustino und Meche vor Ort leisten! Sie und ihre Handwerkerinnen-Gruppen in den Anden organisieren sich komplett selbst und managen heute den kompletten Ablauf vom Smitten-Auftrag bis zum fertigen Produkt in eigener Leistung.

Das typische Kunsthandwerk wird dort von Generation zu Generation weitergegeben. Es gibt keine moderne Technik und Automatisierung ist hier im wahrsten Sinne ein Fremdwort.

Die Umstände vor Ort sind schwierig und die Möglichkeiten sind sehr eingeschränkt, so dass die einzelnen Arbeitsschritte mit den einfachsten Mitteln erledigt werden müssen, wie z.B. das Einfärben der Wolle in großen Heizkesseln. Dabei achten wir darauf, dass Farben verwendet werden, die den Richtlinien der europäischen Textilindustrie entsprechen. Mit ganz viel Einsatz und Fleiß haben Faustino und Meche zusammen mit Lukas eine Farbkarte mit ca. 150 Farben erstellt. Um die unterschiedlichen Farben so genau hinzukriegen, müssen sie sehr penibel auf die genauen Grammangaben der Farbpigmente und die richtigen Wassermengen achten.

Nachdem die Wolle gefärbt ist, werden die Untergründe für die Gürtelbänder, Kissenhüllen, Taschen- oder auch Wandbehänge auf einem Holzwebstuhl gewebt. Anschließend werden nach unseren Farbangaben und Designs die einzelnen Produkte vorbereitet in dem die Muster als outline mit einem Stift auf die Untergründe vorgezeichnet werden. Dann werden die jeweiligen Produkte mit den passenden Stickgarnen in verschiedene Materialpakete gepackt, die dann in den einzelnen Handwerkergruppen in den Anden verteilt und besprochen werden.

Die fertig bestickten Gürtel, Taschen udn Kissen werden von Faustino und Meche wieder eingesammelt und zurück in den Workshop gebracht wo die Gürtel dann noch mit Schließen und Ösen versehen werden, und Kissen und Taschen noch zusammen genäht werden und Reißverschlüsse bekommen.

Florale Muster sind das beliebteste Motive unserer Stickerinnen, weil Blumen die Lebensfreude der Frauen wiederspiegeln und sie natürlich überall zu finden sind. Nicht nur in der Vegetation vor Ort, sondern allem auch auf den so typischen Trachtenröcken, die fast alle Frauen in den Bergen tragen und die aus vielen einzelnen Blumenborten bestehen.

Ein Team mit dem Herz am rechten Fleck

Immer wenn Faustino und Meche sich auf den Weg in die Berge machen, haben sie auch immer praktische Dinge dabei, die von den Frauen angefragt werden, wie z.B. Haushaltsartikel, Medizin, Schulhefte oder auch Lebensmittel.

So wird den Familien, oft sind es auch Frauen alleine mit ihren Kindern, ein Leben in ihrer Heimat und im Kreise ihrer großen Familien ermöglicht. Anders als viele Menschen in ärmeren Ländern müssen sie nicht die Familie verlassen und sich in der Großstadt als Tagelöhner verdingen. Und genau das kommt unserem Verständnis vom Arbeiten unter Fair Trade Bedingungen sehr nahe.

Von einem Blumengürtel zu einer Kollektion

Heute stellen wir mit den Handwerkern nicht nur die beliebten bestickten Peru-Gürtel her, sondern auch Taschen und Deko für Zuhause. Bei jedem Design und jedem Produkt legen wir Wert darauf, dass immer noch Freiraum bleibt für die individuelle Kreativität der Handwerkerin. Wir möchten keine identischen Massenprodukte, sondern Unikate, bei denen jede Handwerkerin ihre eigenen Akzente setzt. Gerade das macht ja den Charme von ethnischen Accessoires aus.  

Bestickte Gürtel aus Peru

Unsere Handwerker-Gruppen freuen sich immer über unsere Aufträge, aber wir sind Ihnen mindestens ebenso dankbar. Sie produzieren Produkte von einzigartiger Schönheit unter den einfachsten Umständen und versprühen dabei eine inspirierende Lebensfreude. 


Ziemlich aufregend: Der Gründerpreis NRW 2015

Es war ein ganz normaler Arbeitstag im Sommer 2015, als unser Bankberater anrief und meinte: Ich hab heute mal was ganz anderes für Sie: Es gibt da diesen Gründerpreis NRW und ich finde, das passt super zu Smitten. Möchten Sie sich da nicht einmal bewerben?

Vom Gründerpreis NRW hatte ich ja schon gehört, aber ich gebe zu, so richtig Zeit hatten wir nie gefunden, uns da weiter zu informieren. Aber nun war der entscheidende Anstoß da und auf http://www.gruendergipfel.nrw.de/index.php haben wir so vielseitige und spannende Ideen von Start-ups entdeckt, dass wir einfach gerne Teil dieses Netzwerks werden wollten. Außerdem merkten wir, dass wir nicht als einzige verrückt genug sind, ein Unternehmen zu gründen, und so war klar: Da werfen wir auch mal unseren Hut in den Ring!

Oh nein, bitte nur keine Präsentation mehr schreiben

Wie wollen wir das überhaupt noch schaffen neben unserem Start-up… – eine Bewerbung mit Zahlen zum Geschäft, Infos zu den Mitarbeitern und Plänen für unsere Zukunft? Außerdem – ganz NRW, da haben wir doch sowieso keine Chance. Aber, nun hatte uns der Sportsgeist gepackt und wir wollten es wissen.

Wir haben dann ziemlich zügig unsere Idee von Ethnischen Mode-Accessoires und der Zusammenarbeit mit den Handwerkern in fernen Ländern runtergeschrieben. Schließlich leben wir das Tag für Tag! Wir lernen wahnsinnig viel über fremde Kulturen und andere Einstellungen zum Erfolg, zum Leben und zum Glück. Von diesen Erlebnissen mit ganz unterschiedlichen Menschen zu schreiben, war dann doch nicht schwierig.

Geschafft – oder doch noch nicht?

Die Hektik der Bewerbung war schon fast vergessen, als es hieß, die nächste Hürde zu nehmen: Wir dürfen am 1. Oktober vor einer 8-köpfigen Jury bei der NRW-Bank in Düsseldorf präsentieren. Mit der Präsentation auf dem Stick und einigen Ethno-Accessoires im Köfferchen ging es ins Gebäude der Dunkelblaugekleideten. Die Damen und Herren der Jury waren sehr freundlich und haben sogar gelächelt – bis die Stoppuhr angestellt wurde. Dann hieß es volle Konzentration, denn der enge Zeitrahmen von 10 Minuten musste unbedingt eingehalten werden. Keine Sekunde mehr. Die letzten Punkte erwähnte ich noch beim Zusammenpacken der Musterteile und schon halb beim Hinausgehen. Unternehmerische Überzeugungstäter sind schwer zu stoppen….

Knapp zwei Wochen hat es dann noch gedauert, bis die Hammernachricht bei uns eintraf: Unter mehr als einhundert Einsendungen gehört die Smitten GmbH zu den 10 Nominierten für den Gründerpreis 2015! Wir konnten es kaum glauben, so unfassbar schön war es für uns, Anerkennung von außen zu bekommen. Klar unterstützen uns unsere Familien und Freunde und standen von Anfang an hinter uns. Aber nun auch von hochoffizieller Stelle zu hören, dass wir ein spannendes Start-up sind, tut einfach gut. In dem Zusammenhang wurde auch ein kurzer Filmbeitrag über uns gedreht, der einen kleinen Eindruck von unserer Arbeit und unseren Ideen gibt.

Start-ups feiern in den Hallen der Giganten

Zum glänzenden Abschluss mit der feierlichen Preisverleihung ging es dann in die ehemaligen Hallen der Industrie-Giganten, und zwar in die Turbinenhalle nach Bochum. Zusammen mit unseren Familien, Freunden (und dem Bankberater!) haben wir einen schillernden Abend unter der Schirmherrschaft unseres NRW-Wirtschaftsministers verlebt, launig moderiert von Matthias Bongard vom WDR. (Fotos Silke von der Urkunde und der Veranstaltung)

Wir gratulieren den ersten drei Preisträgern aus dem Bereich Erziehung, Bautechnik und Ziegelhandwerk. Und wir freuen uns über einen unvergesslichen Abend und die Ehrung als einer der 10 Nominierten für den Gründerpreis NRW. Alles, was jetzt noch fehlt, ist die Urkunde bei uns in den Räumen aufzuhängen. Und auch das dauert nicht mehr lange.